In Frankreich spielt die Kernenergie eine zentrale Rolle im nationalen Energiemix. Mit einem der weltweit größten Anteile an der nuklearen Stromerzeugung bildet sie das Rückgrat der Energieversorgung des Landes. In diesem dynamischen und sich ständig weiterentwickelnden Energiesektor bieten die Ganzmetall-Isolierkassetten (im Englischen Reflective Metal Insulation = RMI) von KAEFER WANNER eine Lösung zur weiteren Verbesserung von Sicherheit und Effizienz.
Erhöhte Sicherheit
RMI ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal, da es eine der Maßnahmen ist, die die Effizienz der Kühlkreisläufe im Kraftwerk erhöht. Warum ist das so wichtig? Weil es den Unterschied zwischen einem beherrschbaren und einem unbeherrschbaren Unfall ausmachen kann.
Bei Störfällen, z. B. Unterbrechung des Primärkreislaufes, muss der Kühlkreislauf in kerntechnischen Anlagen als geschlossener Kreislauf weitergeführt werden. Bei der Verwendung von Faserdämmstoffen wie Mineralwolle kann sich das Füllmaterial aus beschädigten Kassetten lösen und den Pumpeneinlass des Wasserkreislaufs verstopfen. Im Gegensatz dazu ist RMI mit seinen Edelstahlfolien weniger anfällig für die Bildung gefährlicher Ablagerungen und zersetzt sich nicht, wenn es mit Wasser in Berührung kommt.
Der Unfall in Fukushima im Jahr 2011 hat die Vorteile von RMI für die Wärmedämmung erneut deutlich gemacht. Der französische Energieversorger EDF, zweitgrößter Stromerzeuger der Welt, hat 2021 Ganzmetall-Isolierkassetten als neuen Standard für alle seine Kernkraftwerke festgelegt.
Werkstatt in Pompignac
Schnelle, effiziente Lösungen
Ein weiterer großer Vorteil von Metallkassetten ist die schnelle und einfache Montage. Die Kassetten werden vorgefertigt, in der Werkstatt probeweise montiert und dann vor Ort eingebaut. Das verkürzt die Montagezeit, und die Teile können später leicht ausgetauscht werden. Ein aktuelles Beispiel: Das französische KAEFER-Team hat gerade die erste RMI-Installation zur Isolierung des unteren Teils eines Dampferzeugers in einem Kernkraftwerk erfolgreich abgeschlossen. In nur einem Jahr, von den ersten thermischen Tests bis zur Installation der Kassetten für die erste Anlage, konnten unsere Kollegen eine industrielle Lösung entwickeln, die den spezifischen Anforderungen ihres Kunden entsprach.
Langfristige Vision
Im vergangenen Jahr erhielt KAEFER den Auftrag, die bestehende doppelwandige Faserisolierung im unteren Teil des Dampferzeugers sowie in den heißen und kalten Strängen des Primärkreislaufs der 900-MW-Blöcke durch RMI zu ersetzen. Bei rund 30 Blöcken, die bis 2030 umgerüstet werden sollen, ist das keine kleine Aufgabe.
Bis dahin wird die RMI-Lösung zum Standard und zur Referenz für die Isolierung des gesamten Primärkreislaufs der nächsten EPR2-Kernkraftwerke und der in Entwicklung befindlichen kleinen modularen Reaktoren (SMR).
Unser Team in Pompignac
Ein Blick hinter die Kulissen
In der Werkstatt in Pompignac werden Metallkassetten, Matratzen und andere Anwendungen für die Nuklearindustrie hergestellt. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, haben wir den Standort zwischen 2020 und 2023 um 70 % erweitert. Mit einer Gesamtfläche von rund 6.000 m² und einem beeindruckenden Maschinenpark stellen wir sicher, dass wir die Anforderungen unserer Kunden nicht nur heute, sondern auch in Zukunft erfüllen können. Wir haben in Technik investiert, die den Unterschied macht – und in ein engagiertes Team. Jeder einzelne Mitarbeiter trägt dazu bei, unseren hohen Qualitätsstandard zu halten und weiter auszubauen.
In unserem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Saint-Cyr-sur-le-Rhône setzen wir alles daran, die Leistungsfähigkeit unserer Kassetten unter Beweis zu stellen. Unsere thermischen Testanlagen sind nicht nur ein Zeichen unserer Qualitätsverpflichtung, sondern auch ein Beweis dafür, dass wir halten, was wir versprechen.
Über Grenzen hinweg denken
Unsere Leistungen enden nicht an der französischen Grenze. Gemeinsam mit unserem deutschen Team in Bremen vermarktet KAEFER in Frankreich auch RMI für den Export – ein Beweis dafür, dass gute Lösungen international sind. So arbeiten wir zum Beispiel an einer Reihe von Primärkreislaufsystemen für SMRs für mehrere internationale Kunden.
Ziel ist es, den RMI-Standard über Austauschverträge für Dampferzeuger über das Jahr 2030 hinaus in der 1.300-MW-Baureihe französischer Kernreaktoren zu installieren. Es geht uns aber nicht nur um Produkte. Es geht vor allem um Sicherheit und Effizienz.
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