Was haben Sie zuletzt in Ihrem Zuhause optimiert, um Energiekosten einzusparen? Von kleinen Stellschrauben wie dem Verzicht auf den Stand-by-Modus bis hin zur Photovoltaik-Anlage auf dem Dach – die Bandbreite an Möglichkeiten ist riesig. Was, wenn man nur durch eine einzige Maßnahme, 10% Energie einsparen könnte? Das Zauberwort heißt „hydraulischer Abgleich“.
Nehmen wir ein Haus mit 54 Wohnungen, die durch ein Heizkraftwerk im Keller versorgt werden. Ohne hydraulischen Abgleich kommt es insbesondere beim Aufheizen vorübergehend zu einer Unterversorgung der entfernter liegenden Heizkörper. Mit anderen Worten: in den unteren Stockwerken wird im T-Shirt gefrühstückt, in den oberen mit Schal & Mütze. Ein ungünstiges Regelverhalten der Thermostatventile kann den Effekt verstärken. Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass alle Heizkörper – egal wie weit sie von der Heizquelle entfernt sind – gleichermaßen versorgt werden. Bei Häusern in dieser Größenordnung erwartet man in Durchschnitt 7-11% Einsparung an elektrischer Energie und Brennstoff.
Bei diesem enormen Energiespar-Potenzial wundert es nicht, dass die Bundesregierung in Deutschland, den hydraulischen Abgleich 2024 im Gebäudeenergiegesetz (GEG) verankern will und damit für Eigentümer von Mehrfamilienhäusern verpflichtend macht. Ihnen bleibt mit Verabschiedung der Gesetzesvorlage nur ein Jahr, diesen Abgleich durchzuführen. Aufgrund dieser Zeitvorgabe sind Planungsbüros landauf und landab bereits jetzt damit beauftragt, die Berechnungen für Millionen Wohnungen zu erstellen.

Das Heizungsgesetz
Ziel des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), umgangssprachlich auch Heizungsgesetz, ist ein möglichst sparsamer Einsatz von Energie in Gebäuden einschließlich einer zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom für den Gebäudebetrieb.
Das Bundesgesetz ist ein zentraler Baustein der deutschen Wärmewende und eine der drei Säulen der Energiewende.
Ziel der Energiewende ist es, den Verbrauch fossiler Brennstoffe drastisch zu reduzieren oder im Idealfall auf null zu senken, also Klimaneutralität zu erreichen. (Quelle Wikipedia)
Aber was hat KAEFER mit all dem zu tun?
Die SAGA Unternehmensgruppe, kurz SAGA, ist mit rund 137.000 Wohnungen und etwa 1.400 Gewerbeobjekten der größte Vermieter Hamburgs und das größte kommunale Wohnungsunternehmen Deutschlands. 2020 wohnten 270.000 Menschen, rund 1/6 aller Hamburger, in Wohnungen der SAGA. (Geschäftsbericht 2021)
Die SAGA hat die KAEFER Gebäudetechnik (GT) mit der Ausstattung des hydraulischen Abgleichs, dem Tausch der Ventile & Thermostate, in ca. 10.000 Wohnungen in fünf Hamburger Stadtteilen beauftragt. Von März dieses Jahres bis August 2024 sollen diese abgearbeitet werden. Ein enormes Volumen, das allein 16 Mitarbeitende in den kommenden 1,5 Jahren und gegebenenfalls auch darüber hinaus fordern wird.
Heiko Schneidereit ist der betreuende Projektleiter bei der GT. Er ist der Herr über unzählige Excel-Tabellen und Extrem-Nutzer der eigens entwickelten KAEFER App, mit der die gesamte Abwicklung durchgeführt wird. Und die hat es in sich.
Jedes Haus mit seinen Wohnungen und ggf. Kellern wird separat angeboten. Die Beauftragung erfolgt sukzessive durch die SAGA. Heiko Schneidereit jongliert hunderte Wohnungen, die koordiniert, abgearbeitet und aufwändig per Fotos und Protokollen dokumentiert werden müssen – neben der Erstellung ebenso zahlreicher Angebote für zukünftige Abgleiche. Und weil das noch nicht schwierig genug ist, verkompliziert der Faktor „Zugang zu Wohnungen“ die Gemengelage zusätzlich.

Die zeitgerechte Abwicklung des Projektes hängt maßgeblich von der Zugänglichkeit in den Wohnungen ab. Morgens wird das Wasser in den Heizungen eines Hauses abgelassen, die Thermostate und Ventile in allen Wohnungen getauscht und gemäß den Berechnungen des Planungsbüros individuell eingestellt. Sind alle Wohnungen abgearbeitet, kann das Wasser wieder aufgefüllt werden. Aus diesem Grund muss ein Haus am Stück abgewickelt werden. Die Methodik basiert auf LEAN und ist die Grundlage der KAEFER App, von der auch der Kunde begeistert ist.
Die große Herausforderung: jeder Mietende muss den Zugang der Wohnung am geplanten Termin ermöglichen. Wenn wir auf unser Anfangsbeispiel zurückkommen – das Haus mit 54 Wohnungen – können wir uns schnell vorstellen, wie schnell eine Partei mal nicht da ist und Heiko Schneidereit einen weiteren Termin planen muss, inkl. Anschreiben an alle Parteien etc.
Der staatlich geprüfte Bautechniker mit dem Spezialgebiet energetische Sanierung & Fassaden kam 2015 zur KAEFER Construction und ist auch für die GT im Einsatz. „Mich reizen die neuen Herausforderungen bei der GT,“ sagt Heiko Schneidereit. „Mein Ziel ist, das Projekt gemeinsam mit unserem Team reibungslos und erfolgreich umzusetzen. Ein solches Volumen, über Monate hinweg, kann man nur realisieren, wenn alle an einem Strang ziehen – allein ist man nichts.“
7-11% Energieeinsparungen bei rund 137.000 Wohnungen – da kommt bei der SAGA in Hamburg eine Menge zusammen. Wir wünschen Heiko Schneidereit und seinem Team viel Erfolg und drücken die Daumen, dass alle Mietenden die Tür wie geplant öffnen.

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